Die Diskussion um den priesterlichen Dienst, die Frage nach seinem Selbstverständnis und dem Kern seiner Identität begleitet die Kirche seit Jahren: die Überforderung vieler Priester angesichts ständiger Strukturveränderungen, die Sorge um den Priesternachwuchs und um die Weckung neuer Berufungen sind Probleme, deren Lösung die Kirche sich immer wieder neu schenken lassen muss.
Hans Urs von Balthasar hat in vielen Werken zu den Fragen von Amt und Dienst, von Priestertum und Nachfolge Stellung bezogen. Werden in seinen großen Skizzen-Bänden die Grundlagen priesterlicher Spiritualität aus biblischer und theologie-geschichtlicher Sicht freigelegt, so kreist diese Textsammlung, die Aufsätze aus den Jahren 1968-1979 enthält, im besonderen um die Gestalt Jesu Christi als Mitte und Stifter des Amtes. Priesterliche Existenz nährt sich vom Willen des Herrn, die Bürde des Amtes schwachen Menschen anzuvertrauen und sie in seine Hingabe hineinzunehmen, die im fruchtbaren Jawort Marias als der reinen Gestalt der Kirche bleibend verankert und verbürgt ist.
Der Band wird durch ein Vorwort des Münsteraner Bischofs Felix Genn eingeleitet.